Ich hatte mich vor kurzem an anderer Stelle gefragt „Wo denn die Kreativen der Live-Kommunikation sind“. Mit Matthias Kindler habe ich sicherlich einen davon gefunden. Und zu meiner Freude gibt er als ehemaliger Apple Marketing Manager und aktuelles Vorstands-Mitglied des ADC auch etwas von seinem kreativen Gedankengut aus der Eventbranche weiter.
So kann ich u.a. seinen Firmen-Newsletter von THE COMPANIES wirklich empfehlen! Erst vor ein paar Tagen ist der letzte bei mir eingegangen und ich habe einige Passagen gefunden, die ich gerne auch hier weitergeben möchte.
Unter anderem habe ich dort eine Antwort auf meine Frage gefunden, warum denn so wenig über die Kreativität der Eventbranche im Internet zu finden ist. Ein paar Linktipps und eine Buchempfehlung sind auch dabei!
Vor kurzem erreichte uns über Twitter (@mkindler) die Frage, warum es im Netz so wenig über Kreativität in unserer Branche zu Lesen gibt. Interessanter Punkt. Und sehr viel fiel uns dazu auch nicht ein. Natürlich gibt es ein paar spannende Seiten wie plotmag.com oder den Karussellblog der Hamburger Kollegen von CE&CO. Dann noch die Seiten, auf denen man sich Preisgekröntes anschauen kann, wie beim ADC oder bei der altehrwürdigen EVA. Aber viel ist das natürlich nicht, verglichen mit den Hunderten von spannenden Seiten, auf denen man gute „klassische“ Kommunikation bewundern kann.
Woran liegt es? In unserer Branche ist Kreativität, allen Lippenbekenntnissen zum Trotz, noch immer ein zartes Pflänzchen. Wirklich innovative Arbeiten liefern nur rund ein Dutzend Agenturen. Bleibt nur die Hoffnung, dass sich dies Stück für Stück ändert. Durch bessere Ausbildung des Nachwuchses – darum kümmern wir uns mit einigen engagierten (ADC-) Kollegen – durch mehr Aufklärungsarbeit, durch mutigere Kunden. In der Zwischenzeit empfehlen wir ganz altmodisch ein schönes Buch, das in Kürze auf den Markt kommt: Event-Design aus dem guten AV-Edition Verlag. Gespickt mit schönen, wirkungsvollen, inspirierenden Beispielen. Demnächst beim Buchhändler Ihres Vertrauens. Oder im Internet.
Ein Schwerpunkt dieses Newsletters war darüber hinaus das Thema „Trends in der Live-Kommunikation“. Dabei zählt Matthias Kindler & Team in meinen Augen ein paar sehr interessante und erfreuliche Trends aus dem Bereich Event-Marketing auf. Hier gefallen mir gerade die inhaltlichen Ansätze und nicht zuletzt Aussagen zum steigenden Bewusstsein gegenüber der Qualität, dem konzeptionellen Gesamtzusammenhang eines Events und auch der Entdeckung fachspezifischer Beratung. Aber lesen Sie selbst:
Kann es so etwas wie Trends in der Event-Branche überhaupt geben? Die Antwort hängt davon ab, wie man den Begriff Trend definiert. Trends sind „beobachtbar, aber nur schwer messbar“ schreibt Wikipedia. Puh, Glück gehabt, so sehen wir das auch. In abgegrenzten und eher logistisch geprägten Unterbereichen unseres Geschäftes wie dem Catering kann man sie sicher spüren. Erinnern Sie sich nur an die „Front-cooking Welle“ oder die Sushi Explosion vor ein paar Jahren.
Generell Trends für alle Events zu erkennen, fällt allerdings schon deutlich schwerer. Versuchen wir es trotzdem.
Trend Nummer 1: Events sind zurück.
Es gibt sie wieder, die Event-Budgets. Kollegen aus allen Teilen der Republik berichten, dass sie lange nicht mehr so viele Anfragen hatten, wie seit Anfang des Jahres. Stimmt, die logisch nicht nachvollziehbaren radikalen Budgetkürzungen im Jahre 2009 scheinen der Vergangenheit anzugehören. Aber:Trend Nummer 2: Es darf nicht teuer aussehen.
Selbst wenn man sich die Investition in Kunden, Interessenten oder Mitarbeiter etwas kosten lässt, darf es im Moment nicht danach aussehen. Bescheidenheit ist in, an auffälligen Statements wird gespart. Luxus ist verpönt, 4 Sterne schlagen 5, unabhängig davon, was das spart. Es ist das Zeichen, das in diesen Tagen zählt.Trend Nummer 3: Das Marketing schlägt zurück. Zumindest manchmal.
Marketing- und Event-Verantwortliche lehnen sich wieder (etwas) häufiger gegen den Einkauf auf. Zu viele schlechte Erfahrungen mit „Billigheimern“ haben (zum Glück) ordentlich Flurschaden angerichtet und der Preis ist nicht mehr das einzige Entscheidungskriterium. Berechtigte Nachforderungen von Agenturen und guten Dienstleistern treffen nicht mehr per se auf taube Ohren.Trend Nummer 4: Die Entdeckung des Konzepts.
Auch dieser Trend ist noch ein zartes Pflänzchen, aber er wächst. Schritt für Schritt setzt sich endlich die Erkenntnis durch was ein Konzept ist. Es ist eben nicht „irgendwas in Powerpoint, idealerweise im Querformat“. Ein Konzept ist „eine umfassende Zusammenstellung der Ziele und daraus abgeleiteten Strategien und Maßnahmen zur Umsetzung eines größeren und deshalb strategisch zu planenden Vorhabens“.Trend Nummer 5: Spezialisten an die Macht
Dieser Trend bedeutet, dass Idee und Umsetzung nicht zwanghaft aus einer Hand kommen müssen. Auf die Praxis übertragen: die besten Partner für Beratung und Konzept, die geeignetsten für die Umsetzung. Der alte Irrglaube, ein „Eventler“ könne alles können, erweist sich zunehmend als Illusion. Macht ja auch Sinn, wenn man mal in Ruhe darüber nachdenkt.So, das waren unsere 5 Trends. Sie hatten jetzt nicht allen ernstes Koch- oder Mietmöbel-Trends von uns erwartet, oder? Sehen Sie. Auch das ein Trend: die Event-Branche verabschiedet sich 10 Jahre zu spät von der vermaledeiten „Umsetzungsdiskussion“ und konzentriert sich nun auf Inhalte. Halleluja, dass wir das noch erleben dürfen. Schön, wenn 10 Jahre gebetsmühlenartiges „Predigen“ dazu beigetragen haben. Wenn Sie diese Trends mit uns diskutieren möchten, gerne auch kontrovers, dann greifen sie zu Hörer oder Tastatur. Wir freuen uns.
Alles in allem ein schöner Newsletter – nicht nur um auf dem Laufenden zu bleiben, sondern auch um sich anregen zu lassen und vielleicht auch mal über sich und seine Arbeit, seine Branche kritisch nachzudenken. Für den „normalen“ Eventler, der von Natur aus ja eigentlich mehr praxis- und ergebnisorientiert arbeitet, sicherlich nicht immer leicht, aber trotzdem sehr wichtig.
Nachhaltigkeit, Qualität, Innovation und vor allem Events als Teil eines Marketing-Gesamtkonzepts werden für Unternehmen immer wichtiger. Event-Marketing verliert meiner Meinung keineswegs an Bedeutung, die Ansprüche und Erwartungen ändern sich nur bzw. steigen. Die Grenzen zwischen den einzelnen Branchen verschwimmen und sollen dabei einem gemeinsamen Ziel dienen: der Darstellung des Unternehmens, des Produkts oder der Marke. Da sollte man sich als Eventler auch auf Einflüsse anderer Branchen einlassen, von ihnen lernen und sich mit ihnen weiterentwickeln.
Und von diesen Einflüssen und Anregungen sehe ich bei Matthias Kindler ganz viele! Also lassen Sie sich inspirieren und auf neue Ideen bringen. Lesen Sie hier den gesamten Newsletter von THE COMPANIES oder abonnieren Sie ihn einfach gleich.
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