Wie gut wäre es, wenn das Publikum einer Konferenz auf der linken Raumseite einen deutschen Vortrag und auf der rechten Seite die englische Übersetzung hören würde?! Der gleiche Raum, die gleiche Bühne, lediglich der Sound wird zielgerichtet in bestimmte Bereiche des Raums gesteuert. Das verspricht zumindest das Berliner Audio-Unternehmen Holoplot.
Auf dem Digital-Festival South by Southwest (SXSW) in Austin haben die Deutschen dafür den „Interactive Innovation Award“ in der Kategorie „Music & Audio“ gewonnen. Das von ihnen entwickelte Audiosystem soll dafür sorgen, dass bestimmte Sounds nur in bestimmten Bereichen eines Raums zu hören sind. Eine akustische und störende Überschneidung von mehreren Geräuschen wird ausgeschlossen. Eine Schallwand aus bis zu 1000 individuell steuerbaren Audio-Convertern, die den den Schall mit 12.000 bis zu 50.000 Watt umwandeln, soll das ermöglichen.
Interessant ist das für verschiedenste Veranstaltungen und Messen, die z.B. über mehrere Geräuschquellen in unmittelbarer Nähe verfügen. Gerade auf Messen ist der sich überschneidende Lärm ein sehr lästiges Übel! Open Air Konzerte könnten lediglich das Publikum beschallen und nicht die komplette Nachbarschaft. Auch für Clubs oder Partys könnte die Musik auf der Tanzfläche laut und an anderen Stellen im gleichen Raum deutlich gedämpfter sein. Flagship Stores könnten verschiedene Bereiche akustisch individuell inszenieren. Ob Aufwand und Kosten sich aktuell auch für Events oder vornehmlich in festen Einrichtungen wie Museen, Konzertsälen, Stores oder gut ausgestatteten Konferenzhallen lohnen, ist eine andere Frage.
Laut heise hat ähnliche Technik bislang das Problem, „dass sich nur bestimmte Frequenzbereiche steuern lassen. Höhen und Mitten können präzise manipuliert werden, Bässe breiten sich kugelförmig im Raum aus und lassen sich kaum lenken.“
Wer weitere Erläuterungen oder Ergänzungen beitragen kann, wir freuen uns über Kommentare.
Fotos: Holoplot
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