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Warum „Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement mit Strategie“ hilfreich ist – Buch-Tipp

Von Katharina Stein 12.10.2015 ~4 Minuten Lesezeit

Für mich ist Nachhaltigkeit zu aller erst eine Frage der persönlichen Einstellung und Begeisterung für diesen Prozess. Deswegen habe ich mich bislang eher mit vorbildlichen und motivierenden Beispielen beschäftigt. Doch nach der Lektüre des Buches „Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement mit Strategie“* sehe ich die Bedeutung des Managements ein wenig anders. Ein Managementsystem nach den Methoden des Buches kann nicht nur organisatorisch, sondern auch inhaltlich sehr zielführend sein.

Vor allem da das von den Autoren, Martina Riedinger und Christian Oblasser, vorgestellte „trias-System“ kein Abarbeiten nach pauschaler Checkliste ist. Es beginnt vielmehr mit der Findung einer basislegenden, eigenen Wertvorstellung. Danach werden individuelle Prioritäten und potenzielle Handlungsfelder identifiziert, um darauf folgend eine realistische Umsetzung eines möglichst nachhaltigen Events zu ermöglichen.

Vorteile eines strategischen, nachhaltigen Veranstaltungsmanagements

Buchrezension-nachhaltiges-veranstaltungsmanagement-mit-strategieWelche Gründe des Buches mich von der sinnvollen Unterstützung durch ein solches nachhaltiges Veranstaltungsmanagement überzeugt haben? Hier sind drei!

1. Nicht überraschend: Managementsysteme helfen dabei den Überblick zu behalten. Nachhaltigkeit und Events sind ein insgesamt komplexes Thema – beides benötigt eine gute Orientierung, um zielorientiert zu bleiben. Das bedarf zunächst etwas Zeit, doch nach der anfänglichen und sicher etwas aufwändigeren Implementierung spart strategisches Management auf Dauer Zeit und Aufwand. Ziele, Vorgehensweisen, gesammelte Materialien sind klarer, leichter nachzuvollziehen sowie zu optimieren.

2. Gutes Management hilft zudem individuelle Handlungsfelder zu priorisieren und abzuwägen. Es geht letztlich darum, ein realisierbares Event zu entwickeln, das die Interessen des Veranstalters ebenso berücksichtigt, wie die nachhaltigen Absichten. Jedes Event hat individuelle Teilbereiche in denen mal größere, mal kleinere Spielräume und Potenziale zu finden sind. Beim Abwägen der bestmöglichen Lösungen kann eine gute Organisation helfen Chancen und Lücken aufzudecken.

3. Der für mich wichtigste Grund: Die strategische Vorgehensweise nach „trias-System“ hilft dabei, mögliche und typische Konflikte zwischen Nachhaltigkeit und ökonomischen oder inhaltlichen Zielen aufzulösen. Riediger und Oblasser starten mit der Formulierung einer „Vision“, die „zentrale Einstellungen, Wünsche und Wertvorstellungen der Entscheidungsträger“ zum Thema Nachhaltigkeit auf den Punkt bringt. So wird eine Werte-Grundlage geschaffen, die bereits bei der Konzeptentwicklung eines Events nachhaltige Kriterien berücksichtigt.

Häufig suchen Veranstalter erst nach der Konzeption nach Möglichkeiten der nachhaltigen Umsetzung. Dabei stoßen sie aber häufig auf budgetäre, inhaltliche oder kommunikative Konflikte. Zum Beispiel, wenn ein Incentive möglichst luxuriös sein soll, das beste Hotel am Platz aber keinerlei nachhaltige Maßnahmen ergriffen hat oder man sich nicht sicher ist, ob man seinen Teilnehmern Fahrgemeinschaften zumuten kann. Spontane Änderungen im Sinne der Nachhaltigkeit passen dann oft nicht mehr zum Konzept oder werden zu teuer. Sinnvoller und deutlich leichter ist es daher schon bei der Konzeption die nachhaltige „Vision“ gleichwertig und durchdacht einzubinden – und so hemmenden Konflikten vorzubeugen!


Kurzüberblick und -eindruck des Buches

Der Hauptteil des Buches besteht aus der Erläuterung des „trias-Systems“. Konkrete Methoden werden schrittweise von Vision und Strategie über Ziele und Maßnahmen bis zur Dokumentation anhand von Grafiken und Beispielen erklärt.

Doch auch darüber hinaus haben die Autoren eine meiner Meinung nach gute Grundlage geschaffen, um sich über nachhaltige Events zu informieren.

Zu Beginn leiten sie kurz in das Thema ein, besprechen unter anderem die aktuelle Bedeutung sowie Definition des Begriffs, gehen auf das 3-Säulen-Modell (Ökonomie, Ökologie und Soziales) sowie auf einzelne Handlungsfelder im Rahmen von Veranstaltungen ein. Link-Tipps zu weiteren Informationsmöglichkeiten oder Dienstleistern ergänzen die Ausführungen.

Danach folgt ein Vergleich bestehender Zertifikate. Ein guter Überblick bei all der vorherrschenden Unübersichtlichkeit. Jedoch hätte ich mir an dieser Stelle eine etwas kritischere und nicht rein sachliche Betrachtung gewünscht. Hierbei bestehen einfach zu häufig unter anderem Transparenzprobleme und eine zu starke Ausrichtung auf Marketing-Aspekte. Dessen sollte man sich bewusst sein und alle Angebote stets kritisch hinterfragen.

Dass es auch ohne Zertifikat geht, zeigt dann aber wiederum ein Hotel-Beispiel in den abschließenden Praxis-Interviews. Das Sheraton Offenbach kommt aus Überzeugung ohne Siegel gut aus und investiert lieber in externe Audits oder Maßnahmen – anstatt in Zertifikate.

Was das Buch nicht bietet, das sollte man nicht erwarten, sind konkrete Maßnahmen, wie ein Event nachhaltiger wird. Es erklärt Methoden zur sinnvollen Entwicklung einer Strategie und Selbstorganisation, aber keine Handlungsempfehlungen oder -beispiele bei der Umsetzung.

 

» Weiter zum Buch „Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement mit Strategie“*

 

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