Beim Eventdesign denkt man vornehmlich an Wände. Den Eventboden bezieht man seltener ein. Dabei kann man mit einem gezielt gestalteten Boden spannende Effekte erzeugen und für Aufsehen sorgen. Wie man den Boden beim Raumdesign einbeziehen oder ihn sogar zum Highlight machen kann, zeigen diese sechs exemplarischen Ideen und Praxisbeispiele von Fotoboden.
Dies ist der 2. Teil einer Artikelreihe. Hier geht es zum » 1. Artikel und zum » 3. Artikel.
Begehbare Landkarten
Landkarten sind manchmal schwer zu platzieren. Entweder müssen sie klein und reduziert dargestellt werden oder sie nehmen viel Platz ein. Eine gute Alternative sind daher begehbare Landkarten auf dem Eventboden. Hier ist zumeist genügend Platz für großflächige Darstellungen und detaillierte Informationen.
In diesem Falle wurde eine begehbare Landkarte mit gezielt platzierten Stehlen und weiterführenden Informationen umgesetzt. Vorstellbar sind auch Elemente, bei denen Besucher mithilfe entsprechender Objekte Orte markieren oder eigene Informationen ergänzen können. Eine weitere Möglichkeit sind Luft- und Satellitenbilder. Sie bieten eine interessante Perspektive auf eine Region, die man sonst nur von unten kennt.
Den Boden in Szene setzen
Warum immer Wände, warum nicht mal den Boden inszenieren? Diese Präsentation des Buches Holistic Retail Design von Rainer Zimmermann und Philipp Teufel zeigt, welch spannende Raumwirkung damit erzeugt werden kann.
Der umfassende Leitfaden für die Retail Gestaltung wurde zur Premiere im Hololab in Düsseldorf in Szene gesetzt. Anstatt der Wände wurde der Boden zum Highlight und bot den Besuchern einen unkonventionellen Blick ins Buch. Ergänzende und schlichte Raumobjekte sowie Möglichkeiten sich das Buch auf reguläre Art und Weise anzuschauen, rundeten das Raumdesign ab.
Boden und Wände gemeinsam gestalten
Im ersten Artikel sprach ich davon, wie viel immersiver die Wirkung ist, wenn man den Boden bei der Gestaltung einbezieht. Selbst einfache Muster und geometrische Formen erzeugen interessante Effekte. Dieses Beispiel im Museum Frieder Burda zeigt, was gemeint ist.
Mithilfe eines Vinylbodens wurde eine große Hohlkehle ausgekleidet. Die gestalterische Einheit aus Wänden und Boden erzeugen eine spannende Raumwirkung. Das 1,5kg/qm schwere Material lässt sich laut Fotoboden ideal verlegen, da es sich fast wie von selbst in Form legt. Doppelseitiges Klebeband oder PVC-Kleber reichen zur Fixierung aus. R10-Rutschhemmung sowie die Brandschutzklassen B1/ Bfl-s1 sind gegeben.
Ein raumbildender Zeitstrahl
Wie kann man Entwicklungen und Meilensteine visuell darstellen? Wie kann man im öffentlichen Raum sichtbare Strukturen schaffen, ohne z.B. Pavillons zu bauen? Wie kann man Flexibilität für in- und outdoor sowie verschiedene Platzgrößen gewährleisten? Fragen, die sich die Spenden finanzierte Organisation CARE im Rahmen einer Promotion-Tour stellte.
Nach dem zweiten Weltkrieg half sie Millionen von Menschen mit den bekannten CARE-Paketen. Diese Organisation und Tradition lebt bis heute weiter und sollte den Menschen 70 Jahre nach der Gründung näher gebracht werden. Die zentrale Idee war ein raumbildender Zeitstrahl auf dem Boden, der Meilensteine markierte, informierte und die Besucher zu den jeweiligen Stationen führte.
Spielerischer Ansatz
Für Fans von Brettspielen ist auch dies eine interessante, aber sicherlich sehr spezifische Einsatzmöglichkeit.
Im Rahmen einer Promotion wurde ein Brettspiel in Lebensgröße umgesetzt. Der Besucher wird zur Spielfigur und kann das Spiel im wahrsten Sinne des Wortes selbst durchlaufen. Fotoboden hat bereits übergroße Monopoly- und „Mensch ärgere Dich nicht“-Spiele als aufrollbare Spielbretter realisiert. Beliebt sind daneben auch wiederverwendbare Rennstrecken z.B. für Bobbycar-Rennen.
Informationen und Struktur vermitteln
Die Bodengestaltung kann viele Zwecke gleichzeitig erfüllen: sie kann gestalten, informieren und strukturieren. So wie in diesen beiden Beispielen. Der Boden zweier Ausstellungen dient nicht nur der visuellen Gestaltung – In einem Fall mit bunten, geometrischen Flächen, im anderen Fall als geografische Visualisierung von Bielfelder Stadtvierteln. Gleichzeitig vermittelt der Boden mithilfe längerer Texte oder kurzer Schlagworte Informationen. Nicht zuletzt strukturiert er den Raum, bietet Besuchern eine inhaltlich sowie räumliche Orientierung und unterstützt die Besucherführung.
Artikelreihe:
1. Artikel: » Event- und Messeboden: inhaltliche Ansätze für die Gestaltung
3. Artikel: » Projektbeispiele für ein ganzheitliches Raumdesign
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