David Stark ist ein in den USA bekannter Event Designer, der unter anderem für Jean-Paul Gaultier, Huffington Post sowie diverse Galas und Awards individuelle und nicht selten extravagante Raumgestaltungen entwickelt und umsetzt. Für uns Deutsche sind einige davon vermutlich etwas zu opulent, aber nichtsdestotrotz interessante, unkonventionelle und vor allem individuell abgestimmte Designs. In einem Interview des Magazins Interior Design verrät er, wie sein Designprozess aussieht, wo er Inspirationen findet, wo ganz sicher nicht und warum ihn Trends nicht interessieren.
Ausgewählte, frei übersetzte und kommentierte Passagen aus dem Interview.
Entwicklungsprozess eines Event Designs
1. Ziele: Wie auch beim Eventkonzept sind Ziele der wichtigste Ausgangspunkt für das Event Design, so David Stark. Gemeint sind echte Ziele, die sich z.B. auf Image, Kundenbindung oder eine Verhaltensänderung der Gäste beziehen, und nicht die Farbe der Tische oder die Lieblingsblumen der Chefgattin! „Es stehen echte Geschäftsziele auf dem Spiel, und es liegt in unserer Verantwortung dabei zu helfen, diese zu erfüllen […]“, betont Stark.
2. Zeitplan: Als nächstes wird ein Zeitplan mit allen Meilensteinen der Planung und des Designprozesses entworfen. Das soll sowohl der Agentur als auch dem Kunden als Roadmap und Orientierung dienen.
3. Budget: Parallel zum Zeitplan wird das Budget abgesteckt, das für jedes Element, das gestaltet werden soll, zur Verfügung steht bzw. benötigt wird. Erst danach werden Lieferanten kontaktiert und um erste Preisschätzungen gebeten. Stark ist der kritische und bewusste Umgang mit dem Budget sehr wichtig, um die Planungssicherheit sowohl für den Kunden als auch für ihn frühzeitig abzustecken.
4. Design: Erst, wenn Ziele, Zeitplan und Budget feststehen, beginnt das Team anhand dessen Ideen zu entwickeln. Für Stark sind es vor allem die individuellen Ziele des Kunden, die zu innovativen Designlösungen führen. Dabei legt er besonderen Wert auf die inhaltliche Bedeutung und Aussage sowie darauf, Materialien bewusst und konsistent auszuwählen. Und das Wichtigste, ergänzt Stark, „Kontext ist alles“.
Für die Visualisierung werden Moodboards der möglichen Richtungen und Ideen gestaltet. Darüber hinaus auch Renderings, Samples, technische Zeichnungen und Videos. Auch wenn der Prozess hier natürlich stark pauschalisiert wird, der Weg hin zum Raumdesign ist sehr komplex, integrativ und hat viele Kontrollstationen zur Rückversicherung.
Quellen für Ideen und Inspirationen
Ein Museumsbesuch. Ein Ausflug ins Umland. Zeit im Garten. Solche Erfahrungen inspirieren David Stark. Wenn er Zeit hat sich im Detail mit Architektur, einer Installation oder einer Skulptur zu beschäftigen, fließen die Ideen.
Andere Event Designs helfen nicht weiter
Unter anderen Event Designs sucht David Stark jedoch bewusst nicht nach Inspirationen. Klingt zunächst seltsam, doch die Begründung leuchtet ein. Auch wenn ihn die Arbeiten seiner Kollegen interessieren, für die Erfüllung und Umsetzung der individuellen Ziele seines jeweiligen Kunden, hilft es ihm nicht weiter – es sind ja schließlich andere Kunden und auch andere Ziele!
So rät er auch anderen, nicht nach Projekten, Bildern oder Videos ähnlicher Events zu suchen, um sich anregen zu lassen. Vielmehr sollte man sich alles Mögliche anschauen, um auf Ideen zu kommen, aber bloß keine anderen Events. So entstehen laut Stark neue und wirklich individuelle Ergebnisse.
Trends sind egal, gute Lösungen zählen
Trends beschäftigen Stark ebenso wenig. Der Fokus liegt ganz und gar darauf, die richtige Designlösung für ein bestimmtes Problem zu finden. „Wenn die Lösung gut ist, wird sie immer en vogue sein“.
Foto: Screenshot des Artikels
Abonniere jetzt den kostenlosen eveosblog Newsletter!
Erhalte alle 14 Tage die besten & neusten Artikel per E-Mail.
Dazu gibt es die Netzlese: Trends und Aktuelles aus dem Internet. Exklusiv nur im Newsletter!