Wir sprechen heute überall davon, dass Events, Produkte und Werbung individuell und authentisch sein müssen. Nichts wirklich Neues. Das leuchtet uns allen auf Anhieb ein und wir kennen alle die Tipps dazu. Aber wisst ihr auch warum das so ist? Kennt ihr die Beweggründe, warum Menschen aktuell so großen Wert auf Individualität und Echtes legen? Das zu wissen bzw. die Menschen zu verstehen, ist ein qualitativer Unterschied – anstatt nur irgendwelche Tipps abzuarbeiten. Mit dem grundlegenden Verständnis, warum uns der individuelle Genuss, warum uns Nachhaltigkeit und Echtes aktuell so wichtig sind, können wir bessere Events machen. Erst wenn wir die Menschen wirklich verstehen, können wir die richtigen Lösungen anbieten.
Eine hilfreiche Antwort und interessante Denkanstöße habe ich in der Studie „BuSINNes“ gefunden.
Eine unsichere Finanzmarktlage, Druck und Stress bei der Arbeit – nur zwei der Probleme, die unser Zeitalter definieren. Die Folge ist eine Burn-Out geplagte Gesellschaft, die händeringend nach Stabilität, Sinnhaftigkeit und Lebensqualität sucht. In solchen Krisen-Zeiten bekommt der persönliche und selektive Genuss typischerweise eine große Bedeutung. Man will sich für die Strapazen belohnen.
Genuss bedeutet in dem Zusammenhang jedoch nicht seine Zeit kurzlebig, nett zu verbringen, sondern als sinnstiftende, selbstverwirklichende und individuelle Gegenpole bewusst und fokussiert zu erleben. „So wie es mir gefällt – nicht wie es mein Chef, die Politik oder sonst wer möchte.“ Wir haben den Eindruck in vielen Bereichen machtlos zu sein und suchen dann umso mehr nach Selbstbestimmung.
Das aktuelle Verständnis von Individualität und die Fokussierung auf echten Genuss sind demnach eine Art Schutz- und Belohnungsmechanismus.
Sinne bekommen eine besondere Bedeutung
In einer solchen Gesellschaft bekommen auch unsere Sinne eine besondere Bedeutung. Wir vertrauen in unsicheren Zeiten lieber unseren eigenen Fähigkeiten. Misstrauen anderen. Bevorzugen das Wesentliche und tatsächlich wichtige im Leben – wo sich doch der Rest um uns herum scheinbar immer mehr vom echten Leben entfernt. Das spiegelt sich auch in den Anforderungen an Produkte und Erlebnisse wider: es soll echt und sinnlich (be)greifbar sein.
Studie „BuSINNes“: [Menschen]… forschen kollektiv an der Weiterentwicklung der Lebensqualitätsmärkte, in der vor allem eines zählt: Was zum Genuss taugen soll, das muss zunächst einmal „wesentlich“ sein, substanziell, qualitativ überzeugend und, ja, auch nachhaltig im ursprünglichen Sinne des Wortes.
Das bedeutet, dass die Maschen, durch die ein Produkt oder eben auch ein Event passen muss, immer feiner und individueller werden. Sie müssen nicht nur absolut passend sein, einen engen persönlichen Bezug aufweisen, sondern auch hohen sinnlichen und qualitativen Anforderungen entsprechen. Wobei qualitativ hier nicht als hochwertig oder teuer missverstanden werden darf.
Events als Gegenpol zu Stress, Unsicherheiten und Täuschungen
Eine sehr interessante Entwicklung, die eben auch Events und Incentives stark betrifft. Geht es hier doch darum Menschen emotional zu aktivieren. Doch dafür muss man genau wissen, was sie anspricht und den aktuellen Nerv trifft. Derzeit ist es das Bedürfnis nach Echtem, Einfachem und Natürlichem. Etwas das man mit seinen eigenen Sinnen begreifen kann, das möglichst wenig Spielraum für Täuschungen lässt und nicht zuletzt, das Sinn macht. Etwas das für uns ganz persönlich ein Genuss ist und einen Gegenpol zu – pauschal gesagt – dem Stress bei der Arbeit, den massenhaften Manipulationen in der Werbung und der unsicheren Finanzwelt bildet.
Doch Vorsicht, verwechselt das nicht mit einem Wellness-Urlaub. Es geht nicht unbedingt um Entspannung und Erholung im klassischen Sinne. Vielmehr um das Fehlen von zu vielen Reizen und Unsicherheiten. Um das Erfüllen individueller Wünsche und Interessen. Das Gefühl von Sicherheit, Sinnhaftigkeit und Authentizität ist eine Art Entspannung von dem Rest, den man eben nicht so empfindet.
Deswegen müssen Events heute persönlich und echt sein! Deswegen solltet ihr nur einen Gedanken im Kopf behalten: die Menschen sind momentan verunsichert, von der Wirtschaft, von der Werbung, von dem Druck. Euer Event sollte demnach genau das Gegenteil sein. Gebt den Menschen das Gefühl sich bei eurem Event persönlich zu belohnen, dem manipulativen und unerfüllten Alltag zu entfliehen und keine Täuschungen und Lügen befürchten zu müssen. Lasst sie mehr selbst teilhaben und interpretieren, anstatt ihnen vorgefertigte Werbe-Sprüche aufzudrücken. So schafft ihr Angebote und Events, die eure Gäste tatsächlich bewegen. Ganz einfach, weil ihr sie versteht.
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