Gesellschaftliche Trends haben einen großen Einfluss auf die Eventbranche. Besonders gut zu beobachten ist das aktuell im Food-Bereich. Das, was wir vor Kurzem noch in hippen Hinterhöfen gesehen haben, findet sich jetzt nicht nur in nahezu jeder Stadt, sondern auch bei immer mehr Events: stylische Burger im Street Food Design mit Gemüse aus regionaler Bio-Produktion. Die aktuelle Esskultur greift in alle Lebensbereich ein und wird im Großen und Ganzen durch zwei bislang gegensätzliche Aspekte bestimmt: einem hohen qualitativen, handwerklichen sowie nachhaltigen Anspruch und einem gleichzeitig sehr lockeren und unprätentiösen Ambiente. „Leisure Fine Dining“ habe ich kürzlich an einem Restaurant gelesen – das trifft es wohl gut.
Diese Entwicklung hat nicht nur auf das Catering an sich Einfluss, sondern auch auf die Gestaltung von Veranstaltungen, ihren Abläufen und dem Personal. Denn die Gäste sind anspruchsvoll, kennen sich aus, wollen kulinarisch etwas Besonderes probieren, erleben, etwas lernen und sich nicht zuletzt in sozialen Medien damit profilieren. Was das für das Event-Catering in 2016 bedeutet, sprich was wir in diesem Jahr vermutlich öfter sehen werden, hat ein Artikel im Eventmarketer gemutmaßt.
Was wir 2016 beim Event-Catering öfter sehen könnten
(Frei übersetzt & ergänzt)
- Essen sowie die Food-Stationen werden fotogener. Sie sollten nicht nur für den Betrachter vor Ort gut aussehen, wie bislang, sondern auch für die Social Media Community. Das Catering muss zum idealen Fotomotiv für Instagram & Co. werden. Was vor Ort gut aussieht, sieht auch auf dem Foto gut aus? Nein, nicht unbedingt! Eine bewusste Beleuchtung, Gruppierung, Positionierung sind für ein gutes Foto sehr wichtig und sollten für diesen Zweck gezielt durchdacht werden.
- Anstatt der üblichen Bier- und Limomarken werden besondere Craft Biere und Limos oder regionale, handgemachte Spezialitäten immer öfter Einzug halten. Doch Vorsicht! Immer mehr Markenriesen sind schon auf den Trend aufgesprungen und haben hippe Etiketten für ihre Massenprodukte entwickelt. Der anspruchsvolle Gast findet das schnell heraus und wird umso enttäuschter sein!
- Den Street Food Style werden wir vermutlich noch öfter in der Gestaltung wiedersehen: Theken aus Europaletten, aus unbehandeltem Holz, aus Fässern, gebrandete „Food Wagen“, Logos und Signets aus dem Hipster Logo Generator ;) usw.
- Es könnte weniger gesetzte Dinner geben und anstatt dessen noch mehr lockere Stehparties. Das kommt nicht nur dem Budget entgegen, sondern auch dem allgemeinen, konzeptionellen Trend à la Street Food Festival. Mehr Fingerfood und kleine Probier-Portionen mit besonderen Leckereien, die Gäste können sich frei bewegen, sind an keinen Tisch gebunden, können quatschen, naschen und trinken.
- Dass Lebensmittel gut, vielleicht ausgefallen kombiniert und hochwertig sein sollten, ist vielleicht nicht für alle neu. Doch in diesem Jahr könnte noch ein weiterer Faktor dazu kommen: die Herkunft. Speisekarten werden nicht nur verraten, was wir Besonderes essen, sondern auch woher es kommt. Caterer und Veranstalter setzt das noch weiter unter Druck wirklich auf Nachhaltigkeit und Regionalität zu achten, denn solche Angaben sind auch verbindlicher und nachvollziehbarer!
- Gutes Servicepersonal ist und war immer schwer zu finden. Diese Problematik könnte sich aber noch steigern. Denn, wie die Bezeichnung schon sagt, es handelt sich um eine ganzheitliche Esskultur! Wer sie bei seinem Event aufgreifen möchte, ist nur authentisch, wenn er sich auch als ebenso bewusster Gourmet und Kenner darstellt. Die Esskultur sollte sich also nicht nur optisch – mit Servicepersonal in hippem T-Shirt und Jeans – widerspiegeln, sondern auch fachlich. Zumindest ein Teil des Servicepersonals sollte sich im Idealfall besser auskennen, Spezialitäten nicht nur anreichen, sondern Unterschiede erklären können, Anekdoten erzählen – kurzum sich mit der dargebotenen Esskultur spürbar identifizieren.
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