Ein Kommentar zu den Streitgesprächen rund um die Best of Events
Am 19. und 20. Januar fand in Dortmund die Best of Events statt – die Fachmesse für Live-Marketing und Veranstaltungsservices. Mit ihr sind auch wieder die Diskussionen und Auseinandersetzungen aufgekommen, was die „BoE“ eigentlich ist oder was sie sein sollte: Leitmesse oder „Gauklerbörse“.
Dass die BoE eine repräsentative Leitmesse für die gesamte Eventbranche ist, bezweifeln mittlerweile viele Stimmen der Branche selbst. Die national und international renommierte Live-Kommunikation der großen Event-Agenturen spiegelt sie wohl nicht wider. Aber wer ist eigentlich dafür zuständig, dass dieser Teil der Eventbranche in der Öffentlichkeit repräsentiert wird? Nur diese eine ganz bestimmte Messe, weil sie die einzige ist, die sich dem Schwerpunkt Live-Marketing widmet? Eine ganz bestimmte Firma, nur weil sie Veranstalter dieser Messe ist? Ich sehe da eher die großen Agenturen in der Verantwortung – diejenigen, die sich nicht repräsentiert fühlen, sich aber gerne zeigen würden bzw. sich im Sinne der Branche zeigen sollten!
Wenn man die Best of Events kritisiert – wofür auch sicherlich ich einige Grundlagen finden würde – sollte man sich aber die Frage stellen, ob die Messe das überhaupt anders möchte? Das ist anscheinend ihre Zielgruppe und ihr Konzept. Ich habe auf der BoE auch mit Austellern und Besuchern gesprochen, die diesen bestimmten Mix begrüßen. Also gibt es eine Zielgruppe und nach wie vor augenscheinlich auch genügend Besucher und Firmen, die sich dort präsentieren. Vielleicht aber auch weil es keine Alternative gibt! Aber das ist nicht das Problem der BoE Ausrichter. Die Veranstalter, die hinter dieser Messe stehen, sind letztlich auch eine Firma und kein allgemeinnütziges Engagement – das vergisst man bei Messen gerne. Bei einem Discounter oder einer Edelboutique sagt auch niemand, sie sollten sich ändern, weil sie nicht die gesamte Branche repräsentieren. Das ist ihr Konzept und sie haben damit eine bestimmte Zielgruppe und vielleicht sogar Erfolg.
Das eigentliche Problem scheint doch eher, dass keine Alternativen existieren. Die BoE hat ihre Zielgruppen und Ausrichtung – und dazu scheinen die „Großen“ der Live-Kommunikation nicht zu gehören, aus welchen Gründen auch immer. Die „Großen“ haben keine mir bekannte repräsentative Messe. Dafür kann man aber nicht die BoE verantwortlich machen. Vielleicht braucht es eine alternative Messe oder eine Plattform im Rahmen anderer Veranstaltungen für die Top-Player! Dafür müssten sie sich aber selbst organisieren und um Alternativen bemühen – wenn sie sie denn möchten.
Die Kritik sollte sich doch an diejenigen richten, die scheinbar kein Interesse daran haben, ein Teil der in der Öffentlichkeit und Wirtschaft wahrgenommenen Live-Kommunikation zu sein. Nicht an diejenigen, die es geschafft haben, mit ihrem Angebot in der Öffentlichkeit zu stehen.
Solange die Best of Events keine ernstzunehmende Konkurrenz hat, kann sie sich wohl als Leitmesse der Eventbranche bezeichnen. Ob sie es ist, ist eine ganz andere Frage!
Abonniere jetzt den kostenlosen eveosblog Newsletter!
Erhalte alle 14 Tage die besten & neusten Artikel per E-Mail.
Dazu gibt es die Netzlese: Trends und Aktuelles aus dem Internet. Exklusiv nur im Newsletter!