Eine eigene Facebook Seite haben die meisten Agenturen und Firmen heutzutage – ob aus der Live-Kommunikation oder einer anderen Branche. Manche haben auch einen Blog. Das ist erst mal mehr oder weniger schnell gemacht. Aber dann muss man die Social Media Seite oder den Blog auch füllen! Am Anfang ist man voller Ideen, aber irgendwann kommt die Flaute: Was soll ich denn noch alles posten? Als kleine Hilfestellung: hier sind 10 Anregungen für abwechslungsreiche und interessante Blog- oder Social Media Posts für die Eventbranche – oder auch andere Branchen :)
1. Beantworte häufig gestellte Fragen
Wie entsteht eigentlich ein Marketing-Event? Woraus besteht ein Eventkonzept? Wie wird man Event-Konzeptioner? Es gibt etliche, mögliche Fragen zum Thema Live-Kommunikation, die nicht zuletzt mit gängigen Vorurteilen und Missverständnissen aufräumen könnten. Sie begegnen Dir doch bestimmt regelmäßig im Privatleben und bei der Zusammenarbeit mit Kunden! Nutzt die Möglichkeit sie mehr als einer Person zu beantworten.
2. Unterstütze Marketing-Mitarbeiter mit Event-Tipps & How-To-Artikeln
Wir beschweren uns nur allzu oft darüber, dass Auftraggeber schlechte Briefings verfassen oder mit absurden Zeitplänen ankommen. Ich weiß, es wird immer welche geben, die das auch nicht weiter interessiert. Andererseits wird es aber auch viele geben, die über konkrete Tipps und Hilfestellungen sehr dankbar wären. Daher erklärt doch aus eurer Erfahrung heraus: So erstellt man ein Briefing für ein Marketing-Event. Die 5 wichtigsten Punkte, auf die Auftraggeber bei Veranstaltungen achten sollten! In 4 Schritten einen Messeauftritt planen! Und so weiter. Gibt es etwas besseres, um euer Fachwissen und eure gute Beratung zu demonstrieren?!
Beispiel:
Im Blog von Beraterin Kerstin Hoffmann gibt es regelmäßig Artikel zu verschiedenen Themen. Darunter beispielsweise auch Messetipps für Start-Ups.
3. Interne Einblicke – aber mit Bedacht
Der Tipp, News aus dem Büro oder von Projekten zu posten, ist wirklich nichts Neues. Die meisten Agenturen und Firmen posten Neuigkeiten wie Awards, Stellenausschreibungen, Projekte, Backstageeinblicke, Mitarbeiterfotos usw. Das scheint wunderbar zu funktionieren, kann zum einen informativ, zum anderen ein schöner Einblick in den Büroalltag sein.
Doch Vorsicht! Problematisch wird es dann, wenn solche Posts inhaltlich zu dominieren beginnen. Entweder kann es zu werbelastig werden: Wir haben Kunden xy gewonnen. Wir haben den Award xy erhalten. Wir sind beim Event in xy unterwegs. Wir, wir wir… Du verstehst?!
Die andere Seite ist, dass es zu banal werden kann. Nachdem gefühlt hundertsten – im schlechtesten Fall auch noch peinlich gestellten – Foto der Mitarbeiter im Meetingraum, auf der Terrasse, vor dem Gebäude, im Garten… wird es langweilig und belanglos. Diese Infos sind zweifelsohne gutes und persönliches Futter für die Facebook-Seite, aber sie sollten mit Bedacht eingesetzt werden. Letztlich wollt ihr euch als eine sympathische, aber auch kompetente Firma darstellen!
Daher ganz wichtig – beide brauchen einen fachlichen und werbefreien Gegenpol!
Beispiel:
Sehr sympathische, unterhaltsame und authentische Einblicke in die Agentur gewährt beispielsweise Kontrapunkt auf ihrer Facebook-Seite. Als kleine Geburtstagsüberraschung werden traditionell die Arbeitsplätze von Mitarbeitern leicht umdekoriert ;) Alle paar Wochen oder Monate (sprich nicht zu oft) gibt es Fotos davon auf Facebook.
4. Interviews mit Mitarbeitern, Kollegen oder Kunden
Auch das praktizieren manche Eventagenturen und Event-Dienstleister bereits recht vorbildlich. Hierbei kann man entweder Personen aus dem eigenen Betrieb einbinden, externe Kollegen und Fachleute oder sogar auch Kunden. Die Bandbreite reicht hier von fachlichen Themen, Einblicken in den Berufsalltag z.B. eines Konzeptioners, persönlichen Meinungen und Erfahrungen innerhalb der Branche, Stimmen zu aktuellen, brennenden Themen usw. Natürlich darf man hier auch auf eigene Projekte und Arbeiten eingehen, aber bitte mit fachlicher und nicht werblicher- oder PR-Ausrichtung – sonst kannst Du Dir die Arbeit auch sparen und gleich Pressemeldungen posten. Stelle Dir stets die Fragen: Würde ich das bei jemand anderem lesen? Würde es mich interessieren?
Beispiele:
Pure Perfection interviewt für ihren Blog hin und wieder eigene Mitarbeiter und gewährt Einblicke in verschiedene Jobs einer Agentur. Party Rent setzt Interviews mit einem etwas anderen Ansatz auf Facebook und Google+ um: 3 kurze Fragen an interne und externe Personen.
5. Rezensiere Event-Produkte oder -Angebote
Im Eventmarketing kommt man mit verschiedensten Angeboten in Berührung: Planungstools, technische Features, Ausstattungsprodukte, Materialien, Locations usw. Vielleicht hat auch jemand ein gutes Fachbuch gelesen, das man empfehlen kann. Dann sammel Eindrücke dazu und fasse Pros und Kontras zusammen. Natürlich sollte das ganze kein Rant werden, aber eine ehrliche und nicht beleidigende Meinung ist vollkommen in Ordnung, finde ich. Wem das trotzdem Unbehagen bereitet: dann schreibe halt nur über Sachen, die Du ganz ehrlich richtig gut findest.
6. Teile interessante Artikel, Videos oder Projekte, mit denen ihr nichts zu tun habt
Jeder der heute im Marketing arbeitet, sollte mehr oder weniger auf dem Laufenden sein. Je nach Fachbereich liest jeder für sich Zeitschriften, Blogs, stöbert im Internet, schaut Videos oder besucht andere Veranstaltungen oder Ausstellungen. Hin und wieder eine externe Inspiration oder einen Lese-Tipp zu teilen, kostet kaum Zeit und zeigt, dass ihr euch nicht nur um euch selbst dreht!
Beispiel:
Pro Event veröffentlicht bei Facebook eigene Projekte und Inhalte, aber auch immer wieder interessante Artikel anderer Medien, mit Themen, die auch über die Eventbranche hinaus reichen.
7. Erstelle Listen
Menschen mögen Listen, kann man nicht anders sagen. Wahrscheinlich, weil sie einen schnellen und informativen Überblick bieten. Dann nichts wie los: Zum Beispiel die Deiner Meinung nach vier spannendsten Ausstellungen oder Theaterstücke des Jahres. Sechs inspirierende Set-Designs. Oder auch die 10 häufigsten Probleme oder Missverständnisse in der Live-Kommunikation.
8. Kommentiere aktuelle Branchenthemen
Wie geht ihr mit einem Branchenproblem um? Was haltet ihr von einer neuen Entwicklung in der Branche? Wohin steuert die Branche? Welche Trends kommen, welche gehen? Alles spannende Themen, die der Geschäftsführer oder ein Mitarbeiter kommentieren kann. Ich habe den Eindruck, dass einige Angst vor solchen konkreten Stellungnahmen haben. Es müssen ja nicht immer Themen sein, die viel Zündstoff liefern. Aber auf die Art und Weise bezieht ihr Stellung, prägt euer Image und seid menschlich authentisch. Im Sinne der Sympathie sollte das ganze vielleicht nicht großspurig und besserwisserisch sein, aber eine Meinung zu haben und zu ihr zu stehen, ist wichtig!
Beispiele:
Kontrapunkt hat vor längerer Zeit mal mal konkret Stellung zu einem Interview bezogen. Das war ein sehr guter Blogbeitrag, wie ich finde. In ihrem Blog haben sie u.a. auch sehr unterhaltsam und lustig den ESC und seine dramatischen Showeinlagen nach guter alter Schule kommentiert. Nach dem Website-Relaunch scheinen die Artikel aber nicht mehr online zu sein. Sehr schade!
Ein anderes gutes Beispiel und Kommentar stammt vom Ablaufregisseur Chris Cuhls, der die Kritik der Branche rund um das Sonderheft „Agenturen“ der Brandeins Wissen in seinem Blog aufgegriffen hat.
9. Produziere bewusst Content
Videos, Infografiken, Fotos, Studien – all so etwas kann natürlich sehr guter Content sein. Manchmal entstehen gute Videos oder Fotos im Rahmen von Projekten, die sich natürlich posten lassen. Aber wenn es dann doch nur speziell für die eigene Kommunikation sein soll, kostet das wertvolle Zeit und ggf. auch Geld. Es gibt durchaus ein paar kostenfreie Tools, die einem dabei helfen können, z.B. eine Infografik zu erstellen. So spart man sich zumindest Kosten, aber keine Zeit. Ich finde es vollkommen ok und verständlich, wenn man das nicht immer schafft – es gibt ja noch genug andere Möglichkeiten.
Wenn doch mal was Zeit und ggf. Geld übrig ist, dann kann man z.B. ein paar gesammelte Daten in einer Infografik veranschaulichen: wie viele Events, welcher Art, mit wie vielen Besucher, mit welchen Schwerpunkten etc. betreut ihr pro Jahr. Oder sammelt lustige oder schlaue Zitate eurer Mitarbeiter, die man in einzelne Grafiken einbauen und posten kann. Sympathische und interessante Videos als Kurzinterviews mit Mitarbeitern sind auch eine Idee.
Beispiele:
Eine sehr gelungene Infografik hat EventMobi kürzlich über ihr 2014 veröffentlicht. Uniplan hat dagegen kurze, aber sympathische Mitarbeiter-Videos gedreht und bei YouTube veröffentlicht.
10. Lass Deine Mitarbeiter sprechen
Auch eine abwechslungsreiche Idee – intern und extern – betraue wöchentlich oder monatlich einen Mitarbeiter mit dem Füllen der Facebook-Seite. Natürlich solltet ihr vorher grob absprechen, wie die allgemeine Strategie eurer Social Media Kommunikation aussieht. Aber ab dann entscheidet der Mitarbeiter: veröffentlicht Artikel, die ihn interessieren, postet Fotos aus seinem Arbeitsalltag, spricht über seine Arbeit und spannende Projekte.
Abschließend: Achte auf Ausgeglichenheit
Zu viele Inhalte von einer Sorte werden auf Dauer langweilig. Daher achte darauf, dass Du nicht zu viele ähnliche Inhalte veröffentlichst. Es sollte abwechslungsreich sein: nicht zu viel eigene Projekte, nicht zu viele lustige Mitarbeiterfotos, nicht zu viele Interviews, nicht zu viel Albernes…
Die Mischung daraus formt letztlich das Bild, das ihr nach Außen hin kommuniziert. Dafür muss man nicht immer nur eigene Projekte und firmeninterne Inhalte posten. Auch externe Artikel und Projekte kommunizieren etwas über euch: nämlich, dass ihr euch informiert, dass ihr über den Tellerrand hinaus schaut und euch stetig weiterbildet!
Es gibt sicherlich noch viele weitere Ideen und Ansätze! Über Ergänzungen in den Kommentaren freuen wir uns natürlich sehr!
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