Aus der Einleitung des Experience & Event Design Jahrbuchs 24/25
Es tut sich was – überall. Von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüchen über technologische Entwicklungen bis hin zu Nachhaltigkeit und CSR. Die Welt ist in Bewegung – und mit ihr die Live-Kommunikation. Doch nicht alle Entwicklungen stimmen uns positiv. Zukunftsängste und Verunsicherung prägen die Stimmung ebenso wie die Lust auf neue Technologien oder darauf, endlich ins Machen zu kommen.
Besonders erfreulich ist, dass die Branche bei einem Thema ins Machen kommt: Nachhaltigkeit! Im Interview mit Christine Hartwig von facts and fiction und Lara Medak von JOKE Event wird deutlich, wie groß der Transformationsdruck ist.
Doch die nachhaltige Umsetzung bleibt eine Herausforderung. Von Überzeugungsarbeit über mangelnde Verfügbarkeit bis hin zu knappen Zeit- und Budgetvorgaben. Trotz der Hürden packen es viele an. Schließlich hat man als betreuende Agentur die Möglichkeit, Nachhaltigkeit von Anfang an mitzudenken. Das mag schwieriger, teurer oder aufwendiger sein, aber es eröffnet auch Wege für neue Ideen und innovative Lösungen. Kreativität und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand.
Doch von komplett nachhaltigen Markenerlebnissen sind wir noch weit entfernt. So ehrlich muss man sein – gerade im Kontext von Greenwashing. Aber Nichtstun ist keine Option. Das ist nun angekommen.
Eine Technologie, die ebenso überall angekommen ist, ist künstliche Intelligenz. Noch kursieren vage Narrative, die uns große Versprechungen machen oder beängstigende Zukunftsprognosen abgeben. Die Praxis zeigt jedoch: Viele KI-Erzeugnisse sind zunächst qualitativ enttäuschend. Wenn wir uns die gut aufbereiteten KI-Projekte ansehen, vergessen wir oft, wie viel menschliche Nachbearbeitung darin steckt!
Nichtsdestotrotz bringt KI etwas ins Rollen: neue und für alle zugängliche Inspirations- und Kreationsquellen, neue technologische Möglichkeiten für das Erlebnisdesign oder neue Arbeitsprozesse. Aber auch gesellschaftliche Risiken und rechtliche Fragen stehen im Raum. Gerade nach den jüngsten Erfahrungen mit Metaverse und NFTs gilt es, offen, aber besonnen zu reagieren.
Zur Besonnenheit möchte man auch an anderer Stelle aufrufen: bei der spürbaren Krise der Demokratie. Populistische Parteien sind nicht nur in Deutschland, sondern europaweit auf dem Vormarsch und polarisieren die Gesellschaften, was auch das Forum Veranstaltungswirtschaft mit Sorge beobachtet. Mehr als viele andere Wirtschaftszweige brauche die Veranstaltungsbranche Vielfalt und Weltoffenheit, so Linda Residovic vom VPLT. Aus diesem Grund möchte die Kampagne „STIMMT für – Vielfalt, Demokratie, Toleranz“ unsere Branche dazu aufrufen, die Stimme öffentlich und an der Wahlurne zu erheben!
Es ist eine ungewisse und dynamische Zeit – als würden die Karten neu gemischt. Welches Blatt man bekommt, ist offen. Die einen straucheln, spüren die Inflation, das veränderte Konsumverhalten oder die Zurückhaltung. Die anderen sind gefragt wie nie, entdecken neue Geschäftsfelder oder schaffen den Wandel hin zum nachhaltigen und attraktiven Arbeitgeber.
Die Projekte dieser Ausgabe spiegeln das wider. In Erlebnissen, die stark technologisch geprägt sind oder mehr Verbundenheit forcieren. In neuen Ideen oder soliden Konzepten. In nachhaltigen Maßnahmen, die deutlich häufiger, aber unterschiedlich konsequent sind. Es tut sich was, aber bei jedem etwas anderes.
Viel Spaß beim Stöbern, Diskutieren und Ins-Machen-Kommen!
Katharina
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