Kann man mit einer virtuellen Erlebniswelt Spenden sammeln, um die reale Welt zu retten? Das verspricht zumindest die Aktion #OceanDetox des WWF Deutschland gemeinsam mit Savespecies und Journee. Zum World Cleanup Day am 17. September 2022 eröffneten sie den virtuellen Erlebnis- und Ausstellungsraum Saveyour.world. Er soll Aufmerksamkeit für die weltweite Plastikmüllkrise schaffen und zugleich Spendenmöglichkeiten bieten.
Virtuelle Welt als Spendenaktion
In der von Savespecies-Künstlern und Journee kreierten virtuellen Welt können sich UserInnen frei bewegen, sie spielerisch erkunden und sich über die Folgen der Umweltverschmutzung informieren. Herzstück der Ausstellung ist ein anamorpher Wal, der sich aus 50 schwebenden Plastikmüllobjekten zusammensetzt. Diese Objekte können als digitale Kunst (NFTs) erworben werden. Die Einnahmen des digitalen Kunstverkaufs sollen „beispielsweise die Arbeit des WWF zur Bekämpfung der realen Plastikflut in Vietnam“ unterstützen.
Der virtuelle Raum soll auch weiterhin bleiben und wachsen. Es sind neue Habitate mit weiteren Ausstellungen digitaler Kunstobjekte geplant.
Jede Minute landen zwei LKW-Ladungen Müll im Wasser
Der WWF warnt vor einer bedrohlichen Zuspitzung der Müllkrise – bis zu 23 Millionen Tonnen Plastikmüll von Land landen jedes Jahr in den Gewässern der Welt, das entspricht etwa zwei LKW-Ladungen pro Minute. Tiere verfangen sich in diesem Müll, zum Beispiel in alten Fischernetzen, oder halten ihn für Nahrung und verenden oft qualvoll. Schon heute verschlucken Schätzungen zufolge 90 Prozent der Seevögel und die Hälfte aller Meeresschildkröten Plastikteile. Kunststoffmüll zersetzt sich über Jahre in immer kleinere Mikroplastikpartikel, die sich nicht mehr aus dem Ozean entfernen lassen und sich in der Nahrungskette anreichern.
Aus der WWF Pressemeldung
Bereits im letzten Jahr hat der WWF Deutschland von Kunstschaffenden gestaltete NFTs verkauft, um Aufmerksamkeit für den Artenschutz zu schaffen und Erlöse für die Artenschutzprojekte des WWF zu generieren.
Reccourcenverschwender NFTs und Blockchain?
Auch wenn man natürlich bei Spendenaktionen mit der Zeit gehen muss und jede Form von Aufmerksamkeit für den Umweltschutz zweifelsohne gut ist. Es bleibt ein wenig Skepsis, ob man dafür unbedingt auf mittlerweile in Verruf geratene NFTs (u.a. Schneeballsystem) samt Blockchain-Technologie (u.a. enormer Reccourcenverbrauch) zurückgreifen muss. Aber vielleicht sind es die Aufmerksamkeit und Spendeneinnahmen tatsächlich wert…?!
Zur Aktion & virtuellen Welt #OceanDetox
Quelle: Pressemeldung des WWF
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