Es ist raus, das aktuelle Eventdesign Jahrbuch 2014/2015*! Ich habe gleich reingeschaut, was die (zum Teil neue) Redaktion der jährlich erscheinenden Ausgabe diesmal aufgetan hat: 35 internationale Projekte aus der Live-Kommunikation, von Cultural über Corporate bis zu Employee Events. Mein Kurzresümmee: es ist ein Auf und Ab – ich habe mich über insgesamt mehr gute und solide Events sehr gefreut, aber auch über einige wenig zeitgemäße Projekte sehr gewundert.
Ein Highlight des Buches ist das gelungene Vorwort von Prof. Lutz Engelke, dem Gründer von Triad Berlin. Er thematisiert treffend zeitgemäße Entwicklungen und Trends der Live-Kommunikation, würzt seine Ausführungen aber auch mit kritischen Anspielungen. Im Rahmen des Buches verspricht das Vorwort viel, was aber leider nicht alle Projekte des Buches halten können.
Trotzdem ist das Eventdesign Jahrbuch 2014/2015 im Vergleich zum Vorjahr reicher an guten, soliden und vorbildlichen Event-Projekten. Sie überzeugen weniger mit beeindruckenden Shows sondern mit interaktiven, intelligenten und markenbezogenen Konzepten. Auch wenn man im Buch anscheinend immer noch nicht auf eine gewisse Anzahl an „großen Shows“ verzichten kann – leider.
Was ich mir wünschen würde, sind noch mehr Event-Projekte, die sich vornehmlich auf inhaltliche Konzepte konzentrieren. Die vielleicht gestalterisch noch nicht ganz perfekt oder so glanzvoll sind, aber neue Sichtweisen und Herangehensweisen einbringen. Zugegebenerweise sind diese aber auch nicht leicht zu finden.
Speziell bei dieser Ausgabe fällt auf, dass man die Trennschärfe zwischen Event-Projekten und Kommunikation im Raum im Auge behalten sollte. Schon alleine, um das Eventmarketing als eigenständige Branche mit individuellen Qualitäten nicht zu verwässern.
Soviel zu meinem persönlichen allgemeinen Eindruck. Konkreter wird es mit den zwei folgenden Projekten, die meiner Meinung nach zu den Highlights des Jahrbuchs gehören.
Zwei Highlight-Projekte aus dem Eventdesign Jahrbuch 2014/2015
„Black Space. Two views on the creative mind“ – KMS Blackspace
Im Mai 2013 lud die Schaustelle der Pinakothek der Moderne zu einer Installation ein, die anregen sollte, sich mit seiner rechten und linken Gehirnhälfte auseinander zu setzen – mit den Wahrnehmungen des Gestalters und der Gestaltung. Der Eingang zur Installation bestand aus zwei Türen, zwischen denen man sich entscheiden musste. Die linke Tür symbolisierte die linke Gehirnhälfte und das logische Denken. Die rechte dementsprechend die rechte Gehirnhälfte und kreative Prozesse. Beide Türen führten letztlich in den gleichen Raum und alle Besucher erhielten beim Betreten eine schwarze Brille. Der Unterschied wurde wahrscheinlich erst im Austausch deutlich, denn je nachdem, durch welche Tür man gegangen ist, konnte man andere Motive und Inhalte auf den im Raum befestigten Monitoren erkennen. Der Knackpunkt war die Brille, die die jeweiligen Gäste bekommen haben. Durch die „logische Brille“ konnte man erleuchtete Objekte und Beschreibungstexte erkennen. Durch die „emotional-kreative Brille“ sah man dagegen Bilder und Filme über die kreative Arbeit hinter dem Projekt. Eine überraschende und intelligente Idee Gästen zwei verschiedene Blickwinkel und Sichtweise interaktiv näher zu bringen.
Verleihung des Schweizer Filmfestivals 2013
Bei dem jährlich stattfindenden Event wurde das Bühnenbild selbst zum „Filmband“. Passend zum Anlass und den jeweiligen Projekten wurde es von mehreren Beamern bespielt. Mit einem Treppenaufgang, einem Orchestergraben, einem ebenen und schrägen, begehbaren Bühnenbereich sowie einer abschließenden schrägen Rückwand wurden verschiedene Szenarien und Kulissen für die jeweils verschiedenen Filme ermöglicht. Protagonisten und Gewinner konnten sich auf den projizierten Motiven bewegen und waren Teil der Inszenierung.
Hast Du Dir schon selbst eine Meinung zum Buch bilden können? Welches sind Deine Highlight-Projekte? Wir freuen uns über Deine Eindrücke!
» Eventdesign Jahrbuch 2014/2015*
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