Die große Flüchtlingswelle aus den Jahren 2015/16 scheint für uns vorbei zu sein. Uns beschäftigen wieder ganz andere Themen. Doch das Mittelmeer ist immer noch die tödlichste Grenze der Welt. Alleine 2018 starben knapp 2.300 Menschen bei dem verzweifelten Versuch nach Europa zu fliehen. Die Dunkelziffer wird deutlich höher sein. Die Kampagne „LIFEBOAT – Das Experiment“ wollte dies mit einem emotionalen Live-Erlebnis samt Dokumentation wieder zum Thema machen. Und nicht zuletzt die provokante Frage stellen: Würden wir ebenso tatenlos zuschauen, wenn es weiße Deutsche wären?
Immer noch gehen Tausende Menschen das enorme Risiko ein, in überfüllten Schlauchbooten das Mittelmehr zu überqueren. Traurigerweise hat das Thema jedoch seinen Newswert verloren – und gemeinnützige Organisationen, wie die Sea-Watch, sowie ihre laufenden Bemühungen, Menschenleben zu retten, geraten in Vergessenheit. Um auf die andauernde humanitäre Krise und den Einsatz der Sea-Watch aufmerksam zu machen, inszenierte Serviceplan ein aufrüttelndes Live-Erlebnis für 40 Freiwillige.
Die Agentur wählte 40 freiwillige Deutsche aus, die repräsentativ für die deutsche Gesellschaft in Bezug auf Alter, Geschlecht und Beruf standen. Ohne zu wissen, was sie erwartete, bestiegen sie ein Schlauchboot und erlebten eine dreistündige simulierte Mittelmeer-Überfahrt. Die Bedingungen und das Wetter orientierten sich an den emotionalen und echten Erfahrungen fünf geflüchteter Menschen. Das Ziel war es den Teilnehmern eine annähernde Vorstellung von dieser Situation, der Angst und dem Stress zu geben. Bei den Zuschauern der Dokumentation sollte dieser emotionale Perspektivwechsel eine leichtere Identifikation ermöglichen, Empathie wecken und zum Umdenken anregen.
Die begleitende Website www.lifeboatexperiment.org enthält weitere Informationen über die erschreckenden Geschichten der Geflüchteten und nicht zuletzt einen Spendenaufruf für die Sea-Watch.
Trailer: LIFEBOAT – Das Experiment
Dokumentation: LIFEBOAT – Das Experiment
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