Kunst ist meinem Verständnis nach die Verkörperung oder Essenz einer Aussage – sie ist dann im besten Fall inspirierender Gedanken- und Gesprächsstoff. Doch nicht selten geht dem ein Problem voraus: das Verstehen. Das, was sich der Künstler bei dem einen oder anderen Kunstwerk gedacht hat, erschließt sich dem Besucher nicht immer auf den ersten Blick. Manchmal fehlt einem der Zugang zum Thema oder einfach Hintergrundwissen. Doch Kunst, die man nicht versteht, hat gelinde gesagt, ihren Sinn verfehlt. Das ruft einen wichtigen Punkt für Museen auf den Plan: die Kunstvermittlung. Kunst sollte nicht verkopft werden, sondern erlebbar und verständlich sein. In gewisser Weise ein persönliches Event sein.
Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigt ein aktuelles Beispiel: die dOCUMENTA (13), die sich 2012 genau hierfür die Kommunikationsagentur Avantgarde als Partner dazugeholt hat.
Mit einem etwas anderen und erlebbaren Ansatz bereichert Avantgarde die Kunst-Führungen mit echtem Leben sowie das speziell gestaltete Shop-Produktportfolio mit Storytelling. Details entnehmt ihr den folgenden Auszügen aus der aktuellen Pressemitteilung von Avantgarde.
Kunstführungen – aus dem Leben gegriffen
Die Kunstvermittlung: Rund 160 „worldly companions“ rekrutierte und schulte Avantgarde gemeinsam mit dem Team der dOCUMENTA (13) dafür. Die Herausforderung: Es sind keine Kunstführer im üblichen Sinn, die für die dOCUMENTA (13) ausgebildet werden – sondern Begleiterinnen und Begleiter, die aus den verschiedensten Berufen und Lebenswelten kommen und das innovative „maybe education“-Konzept der dOCUMENTA (13) umsetzen. Dahinter steht der Gedanke, Kunst nicht klassisch kunsthistorisch zu erklären, sondern die Besucher erfahrungsbasiert zu begleiten, in einen echten Dialog mit ihnen zu treten, Kunst wirklich erlebbar zu machen.
Fünf unterschiedliche „dTOURS“, begleitete Rundgänge, wird es geben. Die weltgewandten Begleiterinnen und Begleiter sind Studenten, Hochschulprofessoren, Kommunalpolitiker, Physiker, Gärtner, Mechaniker, Entwicklungshelfer, Informatiker, Übersetzer etc., die aus ihrem eigenen Erfahrungshintergrund heraus diesen oder jenen Aspekt der ausgestellten Kunst gut vermitteln können. Es sind schwierige Themen, mit hohem philosophischem, theoretischem Anspruch. Und diese sollen mit Leben gefüllt, für den Besucher nachvollziehbar gemacht werden. In einem insgesamt fünfmonatigen Ausbildungsprogramm wurden die „worldly companions“ dafür in der Kunsthochschule Kassel ausgebildet.
Interessensorientierte Veranstaltungen
Die Veranstaltungen: Im Rahmen von Besucherpaketen gestaltet Avantgarde individuelle dOCUMENTA (13)-Erlebnisse für verschiedene Gruppen: Unternehmen, Vereine, Sammler, Kunstinstitutionen und private Gruppen aus der ganzen Welt. Vom Empfang in der exklusiven dOCUMENTA (13)-Lounge über ein Treffen mit einem Mitglied des Kuratorenteams bis hin zum Abendprogramm ist alles dabei.
Shop-Produkte mit Storytelling
Das Produktportfolio: In enger Zusammenarbeit mit der künstlerischen Leitung der dOCUMENTA (13) und den ausstellenden Künstlern entwickelte Avantgarde das gesamte Produktportfolio und designte und betreibt auch die vier Shops vor Ort. Die Aufgabe ist anspruchsvoll: Rund 25 sehr besondere, einige davon mit den Künstlern erarbeitete exklusive Produkte wird es geben. Avantgarde designte diese und ließ sie herstellen. Alle Produkte erfüllen den Anspruch der Nachhaltigkeit. Das übergreifende Konzept des diesjährigen Produktsortiments steht unter dem Motto „story telling“: Jedes Produkt erzählt durch seine Herkunft und Herstellungsart eine Geschichte, die auch der Käufer über die dOCUMENTA (13) hinaus weitererzählt.
Laut Avantgarde-Geschäftsführer Alexander Böttcher ist das Projekt eines, „das neue Dimensionen aufzeigt“. Es gehe weit über das hinaus, was üblicherweise im Kunstbetrieb stattfindet, und sei auch für Avantgarde eine herausfordernde Aufgabe in neuer Größenordnung. Nicht nur inhaltlich, auch logistisch: 100 Tage lang werden die „worldly companions“ im Einsatz sein und 70 bis 80 Führungen täglich geben. Gleichzeitig werden rund 800.000 Besuche erwartet.
Foto: Wolfgang Staudt / flickr
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