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4 großartige Klang- & Rauminstallationen: Highlights der Ars Electronica 2016 – Teil 2

Von Katharina Stein 29.9.2016 ~5 Minuten Lesezeit

Wie angekündigt, hier ist der 2. Teil unserer Highlights von der Ars Electronica 2016. Von den folgenden vier Installationen und Projekten muss ich Dir noch erzählen! :)


Hier geht’s zum 1. Teil: » 5 außergewöhnliche Performances. Zu unseren Fotos von der Ars Electronica.


Highlights von der Ars Electronica 2016: Klang- und Rauminstallationen

Binaurale Installation „Sonic Wildness“

Dieses sehr spannende Projekt verbindet Raum und Klang zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Mit aufgesetzten Kopfhörern kann man sich frei im Raum bewegen und je nach Standort und Blickrichtung unterschiedliche Soundscapes und ihre Positionen im Raum erforschen. Klänge können somit räumlich verortet werden, so wie wir es aus der realen Welt kennen. Geräusche kommen zum Beispiel von links oder rechts, ich höre, ob sie vor oder hinter mir sind. Wenn ich hingehe, werden sie lauter, andere, von denen ich mich entferne, leiser. Drehe ich meinen Kopf ändern sich die Geräuschrichtungen.

Möglich ist das mithilfe von binauralen Soundaufnahmen und Systemen wie USOMO. „Die Kopfhörer-basierte Software verfolgt die Position und Rotation der einzelnen BenutzerInnen. Mit der so gewonnenen Information können Klänge in der Software an genaue Positionen im realen Raum gesetzt werden.“

USOMO hat seinen Sitz in Berlin und verfügt dort auch über einen Showroom. Also Termin machen und selbst erleben!

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Hier ist ein Video zur Verdeutlichung, auch wenn man diese Möglichkeit natürlich noch viel kreativer oder künstlerischer nutzen kann.


Black Hole Horizon

Auch diese Klang- und Rauminstallation von Thom Kubli war verständlicherweise ein Publikumsmagnet der Ars Electronica 2016. Drei unterschiedlich große Hörner erzeugen mit Zeitabständen tiefe, dröhnende Klänge. Durch sie entstehen große Seifenblasen, die durch den Raum schweben und schließlich zerplatzen. Eine Installation, „die Klang in flüchtige, dreidimensionale Objekte verwandelt und den Raum in ständiger Veränderung hält“. Eine eigentümlich fesselnde Installation, die gleichzeitig mal wieder zeigte, welch kindliche Faszination Seifenblasen selbst auf Erwachsene ausüben.

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Black Hole Horizon von Thom Kubli - Ars Electronica 2016

The Physical Mind

Teun Vonk quetscht den menschlicher Körper ein, um den Geist zu befreien. Zumindest erzählte uns der Künstler, dass manche Menschen es als ein geistig befreiendes Erlebnis empfunden haben. In seiner Installation The Physical Mind konnten Besucher sich zwischen zwei große, aufblasbare Kissen legen und sich „drücken“ lassen. Ob die Kissen nun das Schlechte aus den Menschen herausdrücken oder nicht, muss wohl jeder selbst herausfinden. In jedem Fall eine lustige und ungewöhnliche Erfahrung!

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Hipster Bar

Selektion ist ein ständig auftretendes Phänomen – nicht nur in der Natur. Auch wir Menschen selektieren andere Menschen. Schon das ist teilweise bedenklich, doch es wird noch schlimmer. Aktuell nehmen uns immer öfter Algorithmen diese Arbeit ab und bewerten uns alleine anhand von Zahlen und vergleichbaren Fakten. Max Dovey führt uns das auf eine lustige Art und Weise vor Augen. Für seine Hipster Bar trainierte er einen Algorithmus darauf, die Optik eines Hipsters zu erkennen. Nur wer vom Algorithmus als mindestens 90% Hipster eingeschätzt wird, erhält Eintritt und ein Freibier.

Gleichzeitig wird aber auch etwas anderes klar: wie leicht so ein Algorithmus zu manipulieren und zu täuschen ist. Eine klassische RayBan Brille reicht ;)

hipster-bar-ars-electronica-2016 Foto: A Hipster Bar / Max Dovey (UK) | Credit: Tom Mesic | CC / Flickr


Ars Electronica Center: so sehen interaktive Museen mit erlebbaren Themen aus!

Nicht wirklich eine konkrete Installation, aber trotzdem erwähnenswert!

Das Ars Electronica Center ist nicht nur ein Teil des Ars Electronica Festivals, es soll eine ganzjährig besuchbare Verkörperung dessen sein, was die Ars Electronica ausmacht: „Ein Ort, an dem man entdecken und forschen kann, experimentieren und erkunden.“ Und das kann man wirklich!

Wir hätten Tage alleine im Center verbringen können. Denn hier ist anfassen, fragen und ausprobieren eindeutig erwünscht. Brandneue Medien und Technologien kann man hier selbst ausprobieren. Eigene Kreationen vom 3D Drucker anfertigen lassen. Spannende Themen über den Mensch und seine Zukunft werden über sinnvoll eingesetzte interaktive Stationen erlebbar.

Bei all den Technologien und Medien haben sie einen zentralen Aspekt auch nicht vergessen: Interaktion mit dem Menschen. Hier muss man keine Führung buchen, denn sogenannte Infotrainer stehen überall zur Stelle. Sie bieten verständliche, ausführliche Erklärungen der Exponate und Hintergründe oder unterstützen bei der Nutzung interaktiver Stationen. Alles ganz locker und mit Freude – keine distinguierte Museumstimmung! Scheu und Ängste etwas zu nutzen, etwas zu fragen oder etwas auszuprobieren sind schnell überwunden – und man kann sich mit Begeisterung und Offenheit der Ausstellung widmen. Großartig!

Wer sich mit Interaktion und Erlebbarkeit im Rahmen von Ausstellungen beschäftigt, sollte sich das Ars Electronica Center unbedingt anschauen! Denn hier hat man verstanden, dass Interaktion mehr ist als Touch-Displays einzubinden!

Natürlich darf man sich bei dieser Gelegeneheit nicht den Deep Space entgehen lassen! Ein 8K und 3D Kino mit unterschiedlichem Programm. Sehr beeindruckend!

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