Wie kann nahezu jeder Raum mithilfe moderner Technologien zum interaktiven, immersiven Erlebnis werden? Eine Frage, die nicht nur uns Eventler umtreibt. Gerade in der Games Industrie ist das ein interessanter Aspekt, der sich nicht zuletzt seit Veröffentlichung von Kinect stetig weiterentwickelt und für immer mehr Menschen zugänglicher wird. Interaktive Spiele, die weder Bildschirm noch Controller benötigen und den ganzen dreidimensionalen Raum zum Spielfeld machen, sind nichts Neues mehr. Wenn auch sie sich noch in der Entwicklung befinden. Mithilfe von Projektoren und Motion Tracking Kameras kann theoretisch jeder normale Raum zum immersiven Spiel- oder Raumerlebnis werden. Das ist auch für die Live-Kommunikation interessant.
Zum Beispiel ermöglicht der Proof of Concept Prototyp RoomAlive interaktive, projizierte Erlebnisse, bei denen sich Inhalte dynamisch an jeden Raum anpassen. Nutzer können im ganzen Raum projizierte Inhalte anfassen, beschießen oder ihnen ausweichen. Dabei koexistieren sie sozusagen neben den physischen Objekten. Die Kalibrierung läuft vollkommen automatisch, was gerade für tourende Events und Promotions mit wechselnden Umgebungen ein Vorteil ist.
Spannend ist ebenfalls, dass mittlerweile ein Open Source RoomAlive Toolkit zur Verfügung steht, das es Entwicklern ermöglicht, ein Netzwerk aus Kinect-Kameras und Video Projektoren aufeinander abzustimmen und individuell für die eigenen Bedürfnisse zu nutzen. So kann theoretisch jeder (der sich damit auskennt) jeden Raum in ein interaktives Erlebnis verwandeln, ohne Inhalte jeweils individuell anpassen zu müssen.
Als Beispiel und Demonstration entstand kürzlich die audiovisuelle Installation „A Panorama of the Skies“. Hierbei hat Microsoft mit der Künstlerin Maja Petrić zusammen gearbeitet. Im Rahmen der Kooperation sollten die technischen Möglichkeiten experimentell ausprobiert werden. Ziel ihrer Zusammenarbeit war laut eigener Aussage die innovative Anwendung audiovisueller Erfahrungen, die die Wahrnehmung, Gefühle und Phantasie stimulieren – kurzum ein emotionales Raumerlebnis schaffen. Dafür entwickelten sie audiovisuelle Inhalte, installierten fünf Projektoren und acht Kinect Kameras in einem normalen Konferenzraum.
Die Klangwelten stammen von Daniel Peterson, einem Doktoranden der University of Washington am Zentrum für Digital Art und Experimental Media. Er nutze Aufnahmen natürlicher Klänge und entwickelte ganzheitliche Klangerlebnisse. Durch experimentelle 3D Audio-Techniken schuf er diffuse Klangfelder, die zwischen dem realen und imaginären Erlebnis vermitteln sollten.
Eine spannende Entwicklung, die die Technikbegeisterten unter euch womöglich interessiert und inspiriert.
Video: Audiovisuelle Installation „A Panorama of the Skies“
Hier ist noch eine genauere Erklärung von RoomAlive:
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