In diesem Jahr umfasst das Eventdesign Jahrbuch* 42 aktuelle Projekte aus den Kategorien Corporate Event, Public Event, Employee Event und Charity, Social, Cultural Event. Es sind mehrheitlich nationale Events, ergänzt durch ein paar internationale – und es sind mehr als in den vorherigen zwei Ausgaben. Doch der viel wichtigere Punkt ist, sind sie auch sehenswert?
Meiner Meinung nach, ja! Viele vorgestellten Projekte sind zeitgemäß und repräsentativ für die Eventbranche. Wie schon im letzten Jahr rückt das Raumdesign immer stärker in den Fokus der Eventkonzepte. Die Grenzen zwischen Events und Kommunikation im Raum sind fließend. Veranstaltungen mit inhaltlichem Fokus oder inhaltlich unkonventionellen Ansätzen gehören daher eher zur Minderheit. Auffällig sind die vielen Arbeiten aus dem Automotive Sektor, was jedoch keine Seltenheit in der Live-Kommunikation ist.
Insgesamt ist in diesem Jahr, so denke ich, ein gute Sammlung entstanden. Denn sie setzt nicht alleine auf imposante, große Bilder, sondern stellt auch schlichte, „echtere“ aber nicht weniger konsistente Konzepte vor. Hochglanz-Events kommen nun anscheinend doch endlich aus der Mode.
Das Vorwort kommt von einem der beharrlichsten Kritiker der vorherigen Ausgaben: Matthias Kindler. Nachdem die Redaktion bereits im letzten Jahr erneuert wurde, kann er sich nun anscheinend mehr mit der Projektauswahl anfreunden. Ich muss zugeben, auch mir gefallen die letzten beiden Jahrbücher (vor allem das aktuelle) der neuen Redaktion besser. Womöglich hat seine Beharrlichkeit dazu beigetragen. Vielleicht gelingt es ihm auch mit seinem Vorwort etwas zu bewirken, sodass seine langjährige Forderung nach sinnhaften, zielorientierten Events ohne Selbstzweck breites Gehör findet.
Soweit mein persönlicher allgemeiner Eindruck – kommen wir zu drei der meiner Meinung nach Highlight-Projekten des Buches.
3 Highlight-Projekte des Eventdesign Jahrbuchs 2015/2016
Verleihung des Henri Nannen Preises 2014
Die Verleihung des Journalistenpreises griff auf die räumliche Gestalt einer Zirkusmanege zurück, interpretierte sie jedoch neu. Mystisch und skurril mit dem Leitbild der „zirzensischen Inszenierung einer Freakshow“. Eine runde Projektionsfläche schwebte über den Zuschauern und wurde mit zur Stimmung passenden monochromen Panoramen in Weiß- und Grautönen bespielt.
Das Konzept wurde über einen „diabolischen“ doch gleichzeitig „klugen“ Moderator sowie surrealen, maskierten Figuren inhaltlich fortgeführt. Eine unkonventionelle sowie spannende Geschichte für eine Preisverleihung.
Fraunhofer Jahrestagung 2014
Ein künstlerisches, eher am Theater orientiertes und untypisches Projekt, das mir im Jahrbuch, aber auch schon vorher, gut gefallen hat. Da wir schon ausführlich darüber geschrieben haben, hier nur ein » Verweis zum Artikel.
Olympus Photography Playground
Der Olympus Photography Playground war und ist immer noch ein großer Erfolg – verständlicherweise. Diese mittlerweile zur Eventreihe gewachsene Veranstaltung ist eine große Spielwiese für Hobbyfotografen. Das was so oft von Marketern gepredigt wird – „Der Kunde muss das Produkt erleben“ – wird hier in die Tat umgesetzt. Mit geliehener Olympus-Kamera können Besucher außergewöhnliche, häufig den Menschen einbindende Installationen verschiedenster Künstler erleben, aus ihrer Perspektive fotografisch festhalten und gleichzeitig die Funktionen der Kamera austesten.
Ich habe den Olympus Playground im letzten Jahr in Köln besucht – und wollte schon seit Ewigkeiten einen Artikel darüber schreiben. Aber ich werde es nachholen und erzählen, wie ich es als Besucher und Amateur-Fotograf vor Ort wirklich erlebt habe – trotz aller Begeisterung gibt es leider nicht nur Gutes zu berichten.
» Mehr über das Eventdesign Jahrbuch 2015/2016*
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