Am 28. Oktober 2014 fand die 8. Karma Konsum Konferenz in Frankfurt statt. Eine Konferenz, die sich mit ganzheitlicher Nachhaltigkeit beschäftigt und ihren Schwerpunkt in diesem Jahr auf das Thema „Simplicity – Die Notwendigkeit von Einfachheit und Entschleunigung im Business“ legte. Es war unsere erste Karma Konsum Konferenz, daher waren wir umso gespannter – auf die Inhalte und die möglichst nachhaltige Umsetzung der Veranstaltung. Auf die Umsetzung werden wir später noch detaillierter eingehen. Hier findest Du unsere mitgberachten Fotos sowie meine inhaltlichen Highlights.
Die Inhalte und Vorträge waren gemischt und boten sowohl politische, wirtschaftliche als auch viele persönliche und spirituelle Sichtweisen des Themas Nachhaltigkeit. Mit den letzteren eher spirituellen Vorträgen kann ich persönlich nicht viel anfangen. Besonders gut haben mir dagegen die ersten beiden Vorträge von Prof. Dr. Angelika Zahrnt und Prof. Dr. Mathias Binswanger gefallen.
Effizientere Technik alleine macht uns nicht nachhaltiger
Prof. Dr. Angelika Zahrnt, die sich im politischen Umfeld engagiert und über 10 Jahre Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung war, betonte die Notwendigkeit von eigenverantwortlichem und politischem Handeln. Wir gehen nämlich häufig davon aus, dass eine der wichtigsten, nachhaltigen Maßnahmen ist, sparsame Geräte und Techniken einzusetzen. Doch wir dürfen uns beim Thema Nachhaltigkeit nicht alleine auf immer effizientere Technik verlassen, so Zahrnt! Denn die Energie, die wir durch bessere Technik einsparen, wird durch den gestiegenen Komfort häufig wieder zunichte gemacht. In Fachkreisen nennt sich das Rebound Effekt.
Zum Beispiel verbrauchen wir heute genauso viel Benzin wie früher, obwohl die Autos viel besser sind. Denn heute sind sie schwerer, schneller und in größerer Zahl vorhanden – und wir verbrauchen am Ende genauso viel oder vielleicht sogar mehr. Nachhaltigkeit hängt also maßgeblich vom eigenen Handeln und der Einstellung ab – der technische Fortschritt alleine wird unsere Probleme nicht lösen! Prof. Dr. Angelika Zahrnt nimmt hier auch insbesondere die Politik in die Pflicht. Sie muss die Rahmenbedingungen schaffen und gezielt fördern.
Technischer Fortschritt spart keine Zeit & macht nicht glücklich
Auch im Bereich der Zufriedenheit gibt es so etwas wie einen Rebound Effekt, den Prof. Dr. Mathias Binswanger in seinem Vortrag „Mehr Wohlstand aber nicht mehr Lebensfreude“ aufgriff. Der steigende Stress und die Überforderung gehören heute zu den häufigsten Gründen von Unzufriedenheit. Nicht umsonst ist das Wort Entschleunigung in aller Munde. Doch technischer Fortschritt, der uns eigentlich immer mehr Zeit einsparen sollte, hilft uns ebenso wenig glücklicher zu werden, wie er beim Umweltschutz alleine Probleme zu lösen vermag. Zwar sparen wir durch moderne Geräte Zeit, die wir für uns und mehr Freizeit nutzen könnten. Doch diese gewonnene Zeit geht durch unsere eigenen Verhaltensweisen gleich wieder verloren.
Zum Beispiel durch elektronische Medien: hier sparen wir Zeit beim Versenden von Nachrichten, alles geht schneller und einfacher. Doch die gesparte Zeit nutzen wir dafür noch viel mehr Nachrichten zu verschicken und zu lesen. Von Zeitersparnis kann da nicht wirklich die Rede sein, von Stress und Zeitdruck aber umso mehr.
Die Hoffnung auf Zeitersparnis und Zufriedenheit durch fortschrittliche Entwicklungen ist wie eine Fata Morgana: wir jagen ihr hinterher, erreichen sie jedoch nie, um unseren Durst nach Ruhe endlich zu stillen. Dabei sollten wir vielmehr die Zeit, die wir haben, sinnvoll und bewusst nutzen – und nicht versuchen alles immer weiter zu optimieren!
Die gesamte Karma Konsum Konferenz findest Du hier in einer visuelle Dokumentation zusammengefasst.
Fotos der Karma Konsum Konferenz 2014
Fotos: Henning Stein, eveosblog
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