Unternehmen wissen, dass Eventmarketing eine äußerst effektive, kundennahe und im Idealfall nachhaltige Marketingmaßnahme ist, sagt Claudia Sack als Leiterin für Marketing und Kommunikation bei der LHI-Gruppe. Trotzdem hat sie den Eindruck, dass Events heute mehr hinterfragt werden als früher. In welchem Bezug, das schildert sie uns im dritten Teil unserer Interview-Reihe „Eventmarketing.Blickwechsel“.
Claudia Sack ist seit 1999 bei der LHI Gruppe beschäftigt. 2006 wechselte sie vom Vertrieb in den Bereich Marketing und Kommunikation und übernahm 2011 die Leitung.
Was macht für Sie gutes Eventmarketing aus?
Claudia Sack: Eventmarketing unterscheidet sich da nicht von anderen Marketingmaßnahmen. Bei allen Mitteln, die ich einsetze, um mich als Unternehmen zu positionieren, das Image zu stärken, Produkte vorzustellen etc., muss ich mir vorher ausreichend Gedanken machen und viele Fragen beantworten.
Wie wird der Stellenwert von Eventmarketing im Marketing-Mix seitens der Unternehmen eingeschätzt?
Claudia Sack: Bei keiner anderen Marketingmaßnahme bin ich so nah an meiner Zielgruppe wie bei Events. Keine Maßnahme, professionell umgesetzt, bleibt so lange im Gedächtnis meiner Zielgruppe wie ein Event. Das wissen Unternehmen, der Stellenwert ist also nicht unterrepräsentiert. Unternehmen überlegen nur heute mehr, wann es wirklich Sinn macht, Events als Maßnahmen einzusetzen.
Was sind die Ihrer Meinung nach häufigsten Missverständnisse oder Probleme zwischen Eventagenturen und Firmen?
Claudia Sack: Missverständnisse entstehen immer dann, wenn kein ausreichendes Briefing erfolgt ist. Unternehmen müssen die Agenturen detailliert über die Motivation und Zielsetzung etc. informieren. Agenturen wiederum müssen sich mit der Marke und dem Unternehmen auseinandersetzen und auf deren individuelle Bedürfnisse eingehen, dann klappt das auch.
Eventagenturen beklagen häufig, dass Aufträge in immer kürzerer Zeit und für immer kleinere Budgets umgesetzt werden müssen. Empfinden Sie das auch so?
Claudia Sack: Unternehmen, die Events intelligent als Marketinginstrument einsetzen, werden selten von heute auf Morgen ein „Event“ brauchen. Wer nach dem Motto „machen wir doch mal schnell ein Kundenevent“ vorgeht, hat sich in der Regel nicht ausreichend Gedanken darüber gemacht.
Meinem Empfinden nach sind die Budgets nicht kleiner geworden, aber es wird einfach nicht mehr alles was Agenturen so aus der Zauberkiste holen könnten, gewollt. Denn da wurden mitunter schon mal Dinge umgesetzt, die eben nicht überlegt und zielführend waren, sondern einfach nur laut, bunt und teuer. Und wie bei allen Dingen ist teuer nicht gleich gut.
Ein anderer Punkt, der aktuell zwischen Agenturen und Unternehmen zu stehen scheint, ist die Wertschätzung bzw. der beklagte Mangel dieser untereinander. Wie empfinden Unternehmen die Situation?
Claudia Sack: Das hat für mich etwas mit Unternehmenskultur zu tun. Mit Wertschätzung gegenüber den Geschäftspartnern. Für uns ist es ganz klar, dass wir mit unseren Partnern auf Augenhöhe arbeiten und respektvoll miteinander umgehen. Erfolgreich ist man nur dann, wenn man miteinander und nicht gegeneinander arbeitet.
Vielen Dank für das Interview!
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